Jahr 2024

Küchengespräche. Wer kocht, putzt, wäscht und tröstet?

Samuel Geiser und Heidi Kronenberg. Yoshiko Kusano (Fotos), 2024
Ob es um Ernährung, Traditionen, Kindererziehung oder Aufgabenverteilung geht - nichts zeigt gesellschaftliche Veränderung so sensibel wie der Haushalt. Niemand kommt darum herum. Entweder man oder frau - vor allem frau - macht ihn. Oder lässt ihn machen. Doch zu welchem Preis? Ist Hausarbeit eine Arbeit wie andere? Soll sie bezahlt werden? Oder ist sie unbezahlbar, weil sie mit Nähe und Liebe zu tun hat? Küchengespräche ist nicht nur ein überraschendes Geschenkbuch, sondern lädt zu einer bunten und ideenreichen Entdeckungsreise durch die Haushaltsformen von heute ein.

Haushalte: Fifty-fifty-Haushalt, Bauernfamilie, Haus für Alleinerziehende, klassischer Familienhaushalt, Hausmann, Generationenhaus, Rainbow Dads, Singlehaushalt, Einpersonenhaushalt,Ü60-WG, Klimaaktivistinnen-WG, Grosshaushalt


Expert:innengespräche mit: Christof Arn, Marco Bakker, Simona Isler, Elisabeth Joris, Katharina Kellerhals-Maeder, Christine Lötscher, Ueli Mäder, Mascha Madörin, Anja Peter, Ina Praetorius, Liliane Schaffner, Sarah Schilliger, Lisa Schmuckli, Franziska Schutzbach, Markus Theunert, Barbara Zibell, Isabel Zubieta

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Unsichtbar unverzichtbar. Familien- und Berufsleben von Nurses aus Kerala in der Schweiz aus einer postmigrantischen Perspektive

Philomina Bloch-Chakkalakkal, 2024

Ab den 1960er-Jahren migrierten junge Christinnen aus Kerala (Indien) nach Europa. Sie waren als diplomierte Pflegekräfte überall auf der Welt dringend benötigt, auch in der Schweiz. Dieses Buch leistet einen Beitrag zur Aufarbeitung dieser frauengeführten Migrationsgeschichte. Auf der Basis von Interviews mit Malayali Nurses umreisst es den historischen Kontext in Kerala und in der Schweiz und fokussiert auf das Berufs- und Familienleben der Nurses. Welche Herausforderungen und Chancen stellten sich ihnen bei ihrer Ankunft in der Schweiz? Welche Wünsche und Sorgen begleiten sie in der Kindererziehung? Wie finden sie Zufriedenheit im Beruf? Was bedeutet für sie Heimat?


Ohne die Arbeit von Migrant:innen wäre die Gesundheitsversorgung in der Schweiz nicht gewährleistet. Dennoch erfährt insbesondere die Arbeit von migrantischen Frauen im Care-Sektor mehrfache Unsichtbarmachung. Die Lebensgeschichten der interviewten Pflegefachkräfte zeigen, dass sie über die Jahrzehnte hinweg verschiedene Strategien entwickelt haben, um Diskriminierungen zu trotzen und sich, ihre Familien und ihre Nachfolgerinnen durch die Komplexitäten der Pflegemigration zu navigieren.

Philomena Bloch-Chakkalakkal ist wissenschaftliche Assistentin an der Hochschule für Soziale Arbeit der FHNW. Sie forscht qualitativ zu den Themen Erwachsenenschutz in der Schweiz, soziale Ungleichheit, Migration und Geschlecht sowie Care-Arbeit im Pflegesektor.
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Frauenkino Xenia - Zürich

Doris Senn, 2024
Das Frauenkino Xenia bestand 15 Jahre lang im Herzen von Zürich als "Kino von Frauen für Frauen": ein feministisches Projekt, das für die Teilhabe von Frauen an Kultur und Kulturvermittlung einstand. In dieser Zeit zeigte das Xenia rund 1001 Filme, zelebrierte Sisterhood und funktionierte als wechselndes Frauenkollektiv. Im weitesten Sinn war das Xenia ein Kind der Zürcher "Bewegung" der Achtziger, die sich für ein Autonomes Jugendzentrum (AJZ) einsetzte. Die Forderung nach Frauenräumen schwang schon in diesen frühen "bewegten" Jahren mit. Entstanden als "AJZ-Kino", fand der Filmclub Xenix - aus dem das Xenia sich herausbildete - im Lauf der späteren Wanderjahre zu seinem Namen und Mitte der Achtziger auf dem selbst verwalteten Kanzleiareal seine Bleibe. Flankiert von anderen Fraueninitiativen, etwa der Frauenétage oder der monatlichen Frauenparty Tanzleila, stand das Xenia nach seiner Gründung 1988 als Kino und Bar für die Anliegen der Frauen ein und den "female gaze" auf der Leinwand.
Sechs Gruppengespräche mit ehemaligen Macherinnen geben den Spirit des Frauenprojekts im Lauf der Jahre wieder. Texte von ehemaligen "Xenias" werfen Schlaglichter auf die Programmation, aber auch auf die Bar als Treffpunkt. Das Projekt wird historisch eingebettet mit einem Seitenblick auf andere Frauenprojekte, mit denen es vernetzt war und die in den Achtzigern und Neunzigern eine Blütezeit in Zürich erlebten. Die monatlichen Programmplakate sind eigentliche Bijous in der Geschichte der Zürcher Plakatgeschichte. Sie genossen Kultstatus und zierten oft über Jahre Räume in WGs im In- und Ausland. Das Buch ist eine Hommage an ein Projekt, das in seiner Kontinuität europaweit einzigartig war.
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