Geförderte Publikationen 2017
Die ersten Zürcher Ärztinnen: Humanitäres Engagement und wissenschaftliche Arbeit zur Zeit der Eugenik
Prof. em. Heidi Thomann TewarsonKeine Hausarbeit ist illegal - Informationsbroschüre für Sans-Papier Hausarbeiterinnen
Elisabeth Joris, Nationale Plattform für Sans-PapiersIris von Roten: Eine Frau kommt zu früh – noch immer?
Anne-Sophie Keller / Yvonne-Denise KöchliHommage anlässlich des 100. Geburtstags von Iris von Roten (1917-1990)
Anne-Sophie Keller zeigt anhand zahlreicher Beispiele auf, wo Iris von Rotens Forderungen noch unerfüllt sind, und unterstreicht damit die grosse Aktualität, die die feministische Vordenkerin Iris von Roten auch für die jungen Frauen im 21. Jahrhundert noch immer hat.
Yvonne-Denise Köchli hat ihre Biografie Eine Frau kommt zu früh von 1992 überarbeitet und mit einer Zeittafel versehen, die darlegt, wie weit die Rezeptionsgeschichte inzwischen gediehen ist.
Als Iris von Roten 1958 ihr Werk Frauen im Laufgitter publizierte, wurde sie zur meistgehassten Frau der Schweiz. In ihrem umfassenden Buch schilderte die Basler Anwältin und Journalistin die damalige Stellung der Frau ungewohnt offen, pointiert und schonungslos. Sie forderte die Gleichstellung der Frau in allen Bereichen und war damit ihrer Zeit weit voraus.
"Genügend goldene Freiheit gehabt"
Susanne Businger/Nadja Ramsauer, 2019Heimplatzierungen von Kindern und Jugendlichen im Kanton Zürich, 1950-1990
Die Familie ist in modernen Gesellschaften der Ort, um Kinder zu erziehen. Staatliche Eingriffe in dieses Familiensystem bedürfen daher der ausführlichen Legitimation. Das schweizerische Zivilgesetzbuch von 1907 begründete das Einschreiten von Vormundschaftsbehörden mit der «dauernden Gefährdung» oder «Verwahrlosung» der Kinder und Jugendlichen. Auf der Basis dieser Rechtsbegriffe wurden Heimeinweisungen angeordnet. Deren Begründung und die Auswirkungen auf die Betroffenen stehen im Zentrum dieses Buches.
SICHTBAR 1919-2019
Barbara Acklin, KFB Katholischer Frauenbund ZürichDie Saffa 1958: Architektur, Gestaltung, Kunst – und ihre gesellschaftspolitische Ver-ortung
Katia Frey, Inge Beckel, Helene Bihlmaier, Eliana Perottiausgegrenzt und abgewertet: Standard versus Differenz in Architektur und Städtebau der Moderne
Inge BeckelVom Nähen und Stricken ehrbarer Zürcher Damen, 125 Jahre Verein Schweizer Ameisen Sektion Zürich, 1893 – 2018
Anne-Marie WederNoch immer gibt es unter den «Zürcher Ameisen» Frauen, die Kleidungsstücke von Hand fertigen – getreu dem ursprünglichen Vereinszweck, «in einem Liebeswerk die Armen zu kleiden». Heute jedoch werden bei der jährlichen Sammlung statt Kleidern hauptsächlich Geldbeträge gespendet. Damit hat sich der Verein den veränderten Bedürfnissen angepasst und unterstützt nach wie vor Institutionen, die sich um sozial benachteiligte Menschen kümmern. Ohne diesen Wandel hätte sich auch die Zürcher Sektion vermutlich längst aufgelöst, wie fast alle der ehemals über 40 Sektionen schweizweit.
Mit dieser Publikation blickt der Verein Schweizer Ameisen Sektion Zürich zurück auf seine lange Geschichte und geht den Spuren bis zu seiner Gründung nach.
Let/'s talk about Gender
Regula Ott, SKF Schweizerischer Kath. FrauenbundBroschüre zu Gender im kirchlichen Bereich
Konsum statt Klassenkampf. Die Soziale Käuferliga in der Schweiz (1906-1945) zwischen Frauenbewegung, religiösem Sozialismus, Philantrophie und Gewerkschaften
Anina EigenmannDissertation
«Wer lebt, muss kaufen. Wer kauft, hat Macht. Und Macht verpflichtet.» Diesem Leitspruch folgten 1906 in Bern die Gründerinnen der Sozialen Käuferliga. Zuerst wollten sie nur ihre Mitmenschen zum sozialen, das heisst überlegten, gemässigten Konsumieren erziehen. Schon bald aber verteidigten die bürgerlichen Vereinsmitglieder auch gegenüber Arbeit- und Gesetzgebern die Interessen der Menschen, die für sie Brot, Kunstblumen oder Kleider herstellten. Im Milieu der bürgerlichen Frauenbewegung, des religiösen Sozialismus, verschiedener Reformbewegungen und der Gewerkschaften entstand das Gedankengut der Sozialen Käuferliga der Schweiz, das auch in der heutigen Fair Trade-Bewegung noch eine Rolle spielt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten sich interessierte Frauen nicht für Kaffee- oder Kakaoplantagen, sondern etwa für Heimarbeiterhaushalte in der Ostschweiz ein. Obwohl die Organisation stets klein und auf die Schweiz beschränkt blieb, gelang es den Aktivistinnen immer wieder, neue Themen zu setzen und neue Handlungsfelder zu erproben. Den Anfang machten Kaufregeln und weisse Listen guter Arbeitgeber, später kamen Petitionen für mehr gesetzlichen Arbeitsschutz und ein Label für fair produzierte Waren hinzu – das schweizweit erste dieser Art. Regelmässig untersucht wurden die Arbeitsbedingungen und Löhne bestimmter Branchen.