Geförderte Publikationen 2021
Das Fräulein vom Bahnhof. Der Verein Freundinnen Junger Mädchen in der Schweiz.
Esther Hürlimann, Ursina Largiadèr, Luzia Schoeck, 2021Tausende junger Frauen suchten im 19. Jahrhundert ihr Glück in der Stadt. Hier gab es Arbeit, hier lauerten aber auch Gefahren. 1886 gründeten deshalb Frauen aus dem bürgerlich-protestantischen Umfeld den Verein Freundinnen Junger Mädchen, einen der ersten Frauenvereine in der Schweiz. Mit Anlaufstellen an Bahnhöfen boten sie anfänglich Schutz und Beratung, halfen bei der Suche nach Unterkünften und Arbeit. Verbunden damit waren moralische Anliegen - die Vereinsmitglieder kämpften gegen Mädchenhandel und Prostitution. Sie waren zudem bestrebt, die jungen Frauen auf einen sittsamen Weg ins Erwachsenenleben zu führen.
ICH WILL ALLES! Streikporträts
Mali Lazell, Julia Haenni, 2021Der feministische Streik vom 14. Juni 2019 in der Schweiz war historisch. Über eine halbe Million Menschen demonstrierten auf den Strassen und vereinten ihre Rufe nach der Gleichstellung aller Geschlechter. Die beiden Künstlerinnen Mali Lazell und Julia Haenni waren dabei und porträtierten am Streiktag in Zürich über 90 Frauen* in Wort und Bild.
Das vorliegende Buch erzählt von diesen Streikenden. Von ihrer Kraft, ihrer Vielfalt, ihrer Solidarität. Und von ihrem Mut, für ihre Rechte einzustehen, sich in die Mitte des Bildes zu stellen und gemeinsam laut zu werden: Wir sind viele und wir wollen mehr. Wir wollen alles.
No grazie, non fumo
Francesca Petrarca, 2021Mithilfe ausgewählter Objekte und einem lasagne-Rezept skizziert Francesca Petrarca die Lebensgeschichte ihrer Grossmutter. Dabei türmen sich Erinnerungen wie Schichten der cremigen lasagne auf, die ihre nonna stets so liebevoll zubereitete.
Ein literarisches und gestalterisches Porträt einer selbstbewussten Frau, die in den späten 1950er Jahren aus Italien als ledige Frau in die Schweiz immigrierte.
Frauenstimmrecht. Historische und rechtliche Entwicklungen 1848 - 1971
Brigitte Studer und Judith Wyttenbach, 2021Das (Un)spiel zur schweizerischen Emanzipationsgeschichte
Katharina Burstyn, 2021Kartenspiel ab 12 Jahren, für 3-6 Spielerinnen und Spieler
Gehören Frauen ins Haus? Wie dürfen sie mit ihrem Geld umgehen? Warum sollten Frauen politisch nicht mitreden dürfen?
Lernt auf spielerische Weise die schweizerische, und insbesondere luzernische, Emanzipationsgeschichte kennen. Ziel des Spiels ist, gemeinsam über Ungleichheiten in der Schweizer Geschichte zu diskutieren. Ihr werdet als Gruppe vor ein Problem gestellt und müsst entscheiden, wie dieses behandelt wurde. Die Argumente, die ihr dazu benötigt, hält ihr auf der Hand und wurden alle mal so (sinngemäss) geäussert - ihr schlüpft praktisch in historische Figuren, ihre Denkweisen und Ansichten.
Aber: Wie es bei Gleichstellungsfragen im echten Leben sein sollte, agiert ihr als Team - ihr gewinnt oder verliert gemeinsam.
genderwissen: Care-Arbeit räumlich denken. Feministische Perspektiven auf Planung und Entwicklung
Barbara Zibell, 2022Wie unsere Welt aussehen würde, wenn Frauen sie gestaltet, mitgestaltet hätten, davon handelt dieser Band. Dabei geht es weniger um den Kampf "Frauen gegen Männer" als vielmehr um die Überwindung des Patriarchats, mit seinen einseitigen Dominanzen und Präferenzen, die sich in vielfältigen Hierarchien und Symbolen, auch im gebauten Raum, widerspiegeln. Die These ist, dass Care und eine Haltung des "Caring" andere Formen des privaten, politischen wie unternehmerischen Handelns in dieser Welt hervorbringen. Und dass diese wiederum andere institutionelle, gebaute und räumliche Strukturen nach sich ziehen.
Mächtig stolz. 40 Jahre Feministische Theologie und Frauen-Kirche-Bewegung in der Schweiz
Doris Strahm und Silvia Strahm Bernet, 2022"Mächtig stolz": Das können sie sein, die vielen Frauen, die in den letzten 40 Jahren feministisch-theologische Projekte und Initiativen ins Leben gerufen, an Orten wie der Paulus-Akademie, Boldern, Gwatt, Leuenberg und dem RomeroHaus feministisch-theologische Bildungsarbeit gemacht, eigene Zeitschriften wie die FAMA gegründet, Frauengottesdienste gefeiert, feministische Netzwerke aufgebaut, ökumenische Frauenkirchenfeste und Frauensynoden organisiert, kirchliche Frauen- und Genderstellen geleitet, neue spirituelle Räume geschaffen und feministisch-theologische Forschung vorangetrieben haben.
Nicht länger warten, bis die Kirchen sich verändern, nicht nur dafür kämpfen, dass feministische Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit in Theologie und Kirche ernstgenommen und umgesetzt werden, sondern selber etwas entwickeln und eigene Räume schaffen: Wie und in welcher Vielfalt dies geschah, davon berichten gut 70 Akteurinnen von damals und heute aus ihrer Sicht, unterlegt mit Daten und Fakten, und geben so einen Überblick über die Anfänge und Entwicklungen der Feministischen Theologie und der ökumenischen Frauen-Kirche-Bewegung in der Schweiz.
Recht in Bewegung. Gender Law Konferenz 2019, Tagungsband
(Hg): Michelle Cottier, Sandra Hotz, Nils Kapferer, 2022Dem Laufgitter entkommen. Frauenforderungen im eidgenössischen Parlament seit 1950
(Hrsg.) Marlène Gerber, Anja Heidelberger, 2021Anny Peter (1882-1958). Christkatholische Frauenrechtlerin, Pazifistin und Pädagogin
Aline Berger, 2023Während fast 30 Jahren gestaltete Anny Peter (1882-1958) als Präsidentin des Verbands Christkatholischer Frauenvereine die Christkatholische Kirche der Schweiz mit. Die religiöse Sozialistin aus dem Umfeld von Clara und Leonhard Ragaz kämpfte als Lehrerin für bessere Bildungschancen und Perspektiven für die Solothurner Mädchen und Frauen sowie die Bally-Fabrikarbeiterkinder. Sie betonte Jahrzehnte vor der Einführung des Frauenstimmrechts die Pflichten und Potenziale der Frauen und Mütter beim Aufbau einer neuen, gerechteren Gesellschaft.
Aline Berger ordnet Peters Leben und Wirken in einen grösseren historischen Kontext ein. Sie zeigt auf, wie die Bestrebungen der bürgerlichen Frauenbewegung von vor 1968 bis heute nachwirken und die Schweizer Familienpolitik mitprägen - und teils kontraproduktiv sind für aktuelle Forderungen. Gerade diese Spannung macht die Biografie von Anny Peter zu einer inspirierenden und erfrischenden Lektüre.
Frauen stimmen - Frauenstimmen
Nathalie Kolb Beck (Hrsg.), 202350 Jahre Frauenstimmrecht im Thurgau 1971 - 2021.
Thurgauer Beiträge zur Geschichte.