Geförderte Publikationen 2015

Gebt den Schweizerinnen ihre Geschichte!

Franziska Rogger

Marthe Gosteli, ihr Archiv und der übersehene Kampf ums Frauenstimmrecht


Ausgehend von vielfältigen Archivakten deckt Franziska Rogger auf, dass die wissenschaftliche Geschichtsschreibung an den Schweizer Universitäten den Frauenstimmrechtskampf falsch dar stellt, da sie insbesondere die dem Kampf vorangehenden Hauptakten nie eingearbeitet hat. Mit diesem mangelhaften Verfahren wurde den Schweizer Frauen ihre eigenständige Geschichte erst recht unterschlagen. Die Autorin stellt die weibliche Welt in einem Längsschnitt seit dem 18. Jahrhundert dar. Gleichzeitig zeichnet sie die Entwicklung von Marthe Gosteli von der eng mit der Familie verbundenen Frau zur individuellen Persönlichkeit und engagierten Kämpferin für das Frauenstimmrecht nach. Neu ist dabei, dass die Ereignisse aus weiblichen und männlichen Augen gesehen und kommentiert werden. Ohne ideologische Sichtweise wirft sie in der Darstellung der politischen Kämpfe, die sowohl von sozialdemokratischen wie bürgerlichen Frauen einmütig durchgefochten wurden, Seitenblicke auf weitere internationale und nationale Denkweisen.


Mit Beiträgen von Ina Boesch, Ralf Burmeister, Irene Gammel, Ruth Hemus,
Sabine T. Kriebel und Walburga Krupp

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Unter Vormundschaft - Das gestohlene Leben der Lina Zingg

Lisbeth Herger

Lina Zingg war Dienstmagd, Putzfrau, Köchin und Kindermädchen in einem – 50 Jahre lang und unfreiwillig. Die Geschichte einer Versklavung in gutbürgerlichem Milieu.


1958 wird Lina Zingg als 18-Jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Einige Monate später vermittelt man sie – mit der Diagnose Schwachsinn versehen – als Hausangestellte an eine Familie. Dort arbeitet die Rheintaler Bauerntochter während über 50 Jahren ohne Frei- und Ferientage im Haushalt, wird sexuell missbraucht und misshandelt. Die Hausherrin drängt auf Entmündigung, macht aus der Dienstmagd einen Betreuungsfall. Die Zürcher Behörden werden erst 2011 aktiv, nachdem die Töchter der Täterin einschreiten und eine Gefährdung melden.
Die Geschichte der Lina Zingg (Pseudonym) ist die Geschichte einer Versklavung in gutbürgerlichem Milieu. Auf der Basis umfassender Recherchen erzählt Lisbeth Herger, wie die Vormundschaftsbehörde in ihrem Auftrag versagt hat. Ein schockierender Extremfall, der dennoch wesentliche Grundmuster der Schweizer Psychiatrie- und Vormundschaftsgeschichte illustriert.

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Die neuen alten Frauen

Kathrin Arioli, Heidi Witzig et al.
In diesem Buch geht es weder um Demografie noch um Wissenschaft. Hier kommen ältere, insbesondere allein lebende Frauen zu Wort, die selbstbewusst Ich sagen und von sich und ihrem Alltag schreiben. Die Autorinnen berichten aus unterschiedlichen Perspektiven über ihr Leben, teilen Erfahrungen mit, erzählen von ihren Netzwerken. Sie denken über Freundschaft und Spiritualität nach und schreiben auch von Verlusten, vom Verlust des Partners, und wie sie nun allein leben. Frauen zwischen sechzig und neunzig – eine Generation, die wie keine zuvor markante Veränderungen der Frauenrolle erlebt und erkämpft hat: Wie gestalten sie die Jahre, die ihnen noch bleiben? Wie erkennen sie ihre Möglichkeiten, Fähigkeiten und offenen Wünsche? Wie gehen sie um mit Altern, Abschied und Tod?
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Die RosaRoten Seiten

Redaktion RosaRot
Die ROSAROTEN SEITEN sind aus dem Bedürfnis heraus entstanden, die grosse Vielfalt an Frauenräumen in der Stadt Zürich sichtbar zu machen und aktuelle feministische Aktivitäten zu vernetzen. Gleichzeitig dokumentiert das Verzeichnis ein Stück Frauengeschichte: Die Einträge zu den historischen Frauenräumen zeugen von politisch turbulenten Zeiten. Oft werden die Geschichten der Frauen vergessen. Mit den ROSAROTEN SEITEN wollen wir diese nicht nur in Erinnerung rufen, sondern auch zeigen, dass die Frauengeschichte nicht abgeschlossen ist, sondern hier und heute fortgesetzt wird.
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20 Jahre FRI Schweizerisches Institut für feministische Rechtswissenschaft und Gender Law

Zita Küng